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So funktioniert die Kehrichtverwertung

Hier finden Sie den Prozessbeschrieb der thermischen Abfallverwertung

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Auf der Waage wird das Gewicht der angelieferten, brennbaren Abfälle zur Verrechnung erfasst.

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Nach der Waage wird der Abfall in den Bunker gekippt. Dieser dient als Speicher. So ist es möglich, die Anlage rund um die Uhr während des ganzen Jahres zu betreiben.

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Im Ofen verbrennt der Abfall bei ca. 1’000 °C. Der brennende Kehricht wird auf einem wassergekühlten Rost in ca. einer Stunde durch den Ofen befördert. Die verbleibenden Reststoffe, die so genannte Schlacke, wird extern entschrottet und die gewonnenen Materialien werden in die Wertstoffkreisläufe überführt. Die Asche wird auf einer Deponie abgelagert.

Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase werden durch einen Dampfkessel geführt. Dort übertragen sie ihre Energie an das Wasser und produzieren so Wasserdampf. Im Gegenzug werden sie abgekühlt. Der Dampf gelangt zur Dampfturbine, die abgekühlten Rauchgase werden zum Elektrofilter geleitet.

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Eine Dampfturbine verbunden mit einem Generator wandelt die Energie des Dampfes in Strom um. Der hergestellte Strom wird zum Betrieb der gesamten Anlage verwendet und der grössere Anteil des Stromes wird an das Elektrizitätswerk Brügg verkauft. Zusätzlich wird mit einem Teil des Dampfes das Fernwärmenetz und die Schlammtrocknungsanlage betrieben. Auf diese Weise kann die Energie aus dem Abfall genutzt werden und ersetzt andere Energieträger wie z.B. Heizöl oder Erdgas.

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Schlacken aus Kehrichtverbrennungsanlagen dürfen gemäss geltender Gesetzgebung erst abgelagert werden, wenn partikuläre Nicht-Eisenmetalle zurückgewonnen wurden.

Die Schlackensortieranlage in der Deponie Teuftal erlaubt es, in einem trocken-mechanischen Verfahren sowohl magnetische Anteile wie Eisen, als auch diverse Fraktionen an Nicht-Eisenmetallen wie Aluminium oder INOX aus der Schlacke zurückzugewinnen. Auf der modernen Anlage können Korngrössen ab 2mm aufwärts verarbeitet und so wertvolle Metalle dem Recycling zugeführt werden, bevor die verbleibende Restschlacke auf der Deponie Typ D abgelagert wird.

Der Elektrofilter hat die Aufgabe, die Rauchgase vom Feinstaub zu befreien. Dies erfolgt mit Metallplatten, die unter einer hohen elektrischen Spannung stehen. Der Staub wird von den Platten elektrostatisch angezogen und bleibt an ihnen haften. Der so abgeschiedene Filterstaub wird extern verfestigt und gelangt auf eine Reststoffdeponie. Die entstaubten Rauchgase werden zu den Wäschern geleitet.

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Noch sind im Rauchgas feinste Staubpartikel und Metalldämpfe vorhanden. Diese werden in den beiden Wäschern nacheinander ausgewaschen. Das Waschwasser ist sehr sauer und daher besonders geeignet, Schwermetalle im Wasser zu lösen und somit dem Rauch zu entziehen. Das nun durch die Partikel aus dem Rauch verunreinigte Waschwasser fliesst in die Abwasserbehandlungsanlage. Die Reingase gehen weiter zur DeNOx-Anlage.

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Im Reingas befinden sich noch Stickoxide (NOx). Durch das Eindüsen von Ammoniakwasser und das Führen der Gase durch Katalysatoren wandelt die DeNOx-Anlage (De-NOx) diese Stickoxide in Wasser und harmlosen Stickstoff um. Der so behandelte Wasserdampf gelangt nun über den Kamin an die Umwelt und erfüllt die strengen Umweltauflagen.

Täglich landen Mengen an Schwermetallen in unseren Abfällen. Bei der Verbrennung bleiben Sie als Rückstände in der Schlacke und der Abgasreinigung. Also in der Flugasche, die aus Verbrennungsrauch und feinstem Staub besteht. Die Zinkrückgewinnung ist eine revolutionäre Technologie um Blei, Cadmium, Kupfer, Silber sowie reines Zink aus der Asche zurückzugewinnen.

Das verbrauchte Waschwasser wird in der Abwasserbehandlungsanlage aufbereitet. Dies erfolgt vor allem durch chemische und physikalische Prozesse (Neutralisation, Absetzung, Filtration). Das so gereinigte Abwasser wird in die ARA weitergeleitet. Der beim Reinigungsprozess anfallende Schlamm wird entwässert und der Schlammtrocknungsanlage zugeführt. Diese Anlage produziert ein Klärschlammgranulat, welches als Brennstoffersatz, anstelle Kohle, in der Zementindustrie eingesetzt wird.

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Abfallmythen

Falsch! In den Kehrichtverbrennungsanlagen werden weder zusätzliche PET-Flaschen noch Zeitungspapier, noch Glas und schon gar nicht Heizöl gebraucht, um die Abfälle optimal verbrennen zu können. Die Zusammensetzung des üblichen Haushaltabfalls reicht dafür schon bestens. Mit einem Heizwert von ca. 11 bis 12 Megajoule (MJ) pro Kilogramm brennt der Siedlungsabfall etwa gleich gut wie trockenes Holz.

Nicht korrekt! Abfallsäcke werden genauso thermisch verwertet, wie sie in die Kehrichtverbrennungsanlage angeliefert werden. Und somit auch allfällige Stoffe, welche nicht in den Abfallsack gehören.

Nicht korrekt! Es wird nichts zusammengeschüttet. Im Gegenteil. Die farbliche Trennung bei den Glassammelcontainern ist notwendig, weil vor allem bei braunen und weissen Glasverpackungen keinerlei Fremdfarben toleriert werden. Etwas weniger heikel ist grünes Glas, darum können unklare Farbtöne sowie rote und blaue Farbtöne zum Grünglas gegeben werden.

Falsch! Batterien gehören nicht in den Haushaltsabfall. Von Gesetzes wegen bestehen in der Schweiz für Batterien sowohl eine Rückgabe- als auch eine Rücknahmepflicht. Batterien müssen bei den vorgesehenen Sammelstellen entsorgt oder in die Verkaufsgeschäfte zurückgebracht werden.

Gebrauchte Batterien und Akkus weisen einen hohen Anteil an wieder verwertbaren Materialien auf. Diese werden im Recyclingprozess zurückgewonnen, wodurch wertvolle Ressourcen erhalten bleiben. Gleichzeitig lässt sich so vermeiden, dass toxische Schwermetalle wie Kadmium oder Blei in die Umwelt gelangen.

Falsch! Abfälle im Cheminée oder im Garten zu verbrennen, ist nicht nur illegal, sondern vor allem gesundheitsschädigend. Es können giftige und aggressive Abgase entstehen, wie zum Beispiel Dioxine (Seveso-Gift) oder Furane. Wer den Abfall trotzdem auf eigene Faust verfeuert, gefährdet nicht nur sich selbst und seine unmittelbare Umwelt, sondern muss auch mit einer Busse oder Strafanzeige rechnen.

Falsch! Glas verbessert die Schlacke überhaupt nicht. Die Scherben gelangen unverändert in die Schlacke, welche deponiert wird. So beanspruchen sie unnötig viel Deponieraum, was teuer ist. Viel besser ist es, wenn aus Glas wieder neue Glasflaschen entstehen können.

Falsch! Technisch ist es zwar möglich, Metalle aus der Kehrichtschlacke zurückzugewinnen, weitaus sinnvoller ist es jedoch, diese über die Separatsammlung zu entsorgen. Während des Verbrennungsvorganges in den Kehrichtverbrennungsanlagen wird die Qualität der Metalle derart vermindert, dass sich diese oft nicht mehr für eine gleichwertige Wiederverwertung eignen. Grössere Metallteile stellen zudem für den Verbrennungsprozess eine Gefahr dar, indem sie den Einfülltrichter des Verbrennungsofens oder den Schlackenaustrag behindern.

Aus Abfall wird Strom und Wärme

So haben wir den angelieferten Abfall in diesem Monat verwertet:

Icon: Gewichtsstein
Icon: Gewichtsstein
4'505 t Abfall wurden im Vormonat angeliefert.
Durchschnittliche Monatslieferung sind rund 4'200 Tonnen.
Icon: Behälter, der bis zu einem Drittel mit Abfall gefüllt ist
Icon: Behälter, der bis zu einem Drittel mit Abfall gefüllt ist
31.97 % des verwerteten Abfalls sind als Reststoffe übrig geblieben.
Grenzwert von 25% darf nicht überschritten werden.
Icon: Blitz zur Illustration von Elektrizität
Icon: Blitz zur Illustration von Elektrizität
2'250 MWh an Strom haben wir aus dem angelieferten Abfall produziert.
Durchschnittliche Stromproduktion pro Monat: 2'400 MWh.
Icon: Temperaturmesser
Icon: Temperaturmesser
3'685 MWh an Wärme haben wir aus dem angelieferten Abfall produziert.
Durchschnittliche Wärmeproduktion pro Monat: 1600 MWh (Wärme aus Kehricht).